Vertreterversammlung

Kempten, 31.05.2014

Ein gutes Jahr 2013 für die Allgäuer Volksbank, ein gutes Jahr für ihre rund 8.400 Mitglieder. Die Genossenschaft schüttet eine Dividende von 4,5 Prozent aus, beschloss die Vertreterversammlung in Bolsterlang.

Allgäuer Volksbank bilanziert:

Es gab auch Kritik. Die übten die Bankvorstände an der Regulierungswut im Finanzsektor: Regionalbanken bräuchten dringend eine Regulierungspause, um bisherigen Anforderungen nachzukommen, sagte Kaus Peter Wildburger. "Wir, sind die einzige Bankengruppe, die keine Staatshilfe in Anspruch genommen hat", betonte Donat Asbach. Die genossenschaftliche Bankengruppe habe sich in der Finanz- und Staatsschuldenkrise bewährt. Und Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Bischof schimpfte, dass die Politik bei der "teilweise richtigen Regulierung" das Augenmaß verloren habe, statt nach Größe und Geschäftsmodell zu unterscheiden.

Laut Bankvorstand Wildburger stellt die Allgäuer Volksbank Beratungsgespräche mit Mitgliedern und Kunden in den Mittelpunkt. Doch die Regulierung und Formularberge drosselten die Leistungskraft. "Die Kunden gehen nicht in die Bank, um mit Tüten voller Papier heimzugehen."

Zudem fürchteten viele Unternehmer wegen der Vorgaben nach Basel III, künftige Kredite schwerer und zu schlechteren Konditionen zu erhalten.

Probleme sehen die Genossen auch auf europäischer Ebene, etwa bei der diskutierten gemeinsamen EU-Einlagensicherung. Die würde letztlich bedeuten, dass deutsche Sparer für Geschäfte von Banken in Krisenstaaten geradestehen müssen. Der einmalige Schutz, den die eigene Sicherungseinrichtung der Genossenschaftsbanken seit über 80 Jahren biete, dürfe nicht angetastet werden, so Wildburger. Er hofft, dass die Bundesregierung in dieser Frage standfest bleibt.

Als fragwürdig wertete Wildburger auch den "staatlichen europäischen Konditionsvergleich bei Girokonten". Denn der berücksichtige nicht, was manche Banken für Gesellschaft und Realwirtschaft leisten - etwa bei Mittelstandskrediten oder sozialem Engagement. "Wer als Kunde dazu angehalten wird, nur auf die Gebühren zu schauen, fällt leichter auf Lockvogel-Angebote unseriöser Marktteilnehmer herein."

Die Zahlen des Jahres 2013 stellte Vorstand Asbach vor und nannte als wesentliche Ergebnisse: mehr Mitglieder, Spareinlagen und Baukredite. Der Jahresüberschuss summiert sich auf rund 448.000 Euro, von dem die Bank gut die Hälfte als Dividende ausschüttet. Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme plus Wechsel und Bürgschaftsverbindlichkeiten) stieg demnach von 423,6 auf 431,5 Millionen Euro. Die Volksbank gewährte für 56,2 Millionen Euro neue Kredite, fast acht Millionen mehr als im Jahr 2012. Die Zinsspanne (also der Ertrag zwischen gezahlten Zinsen für Guthaben und kassierten für Kredite) sank auf 2,49 Prozent, liege damit aber noch leicht über dem bayerischen Durschnitt.

Die weitere Zinsentwicklung sei schwer vorherzusagen, so Asbach. Er fürchte weiter künstlich niedrig gehaltene Zinsen, weil die Staaten nur so ihre Kredite bedienen könnten.