Mit guten Zahlen gehen die Vorstände der Allgäuer Volksbank, wie sie sagen, in die nächste Vertreterversammlung: Die Bilanzsumme wurde um knapp drei Prozent gesteigert, das Eigenkapital auf 31, 2 Millionen Euro erhöht und die Zusagen für neue Kredite bei Wohnungsbau und Gewerbe deutlich ausgeweitet.
Allgäuer Volksbank wächst weiter und setzt auf Online-Geschäfte
Kempten, den 21. März 2015
Zu einer wesentlichen Säule im Bankgeschäft hätten sich Online-Geschäfte entwickelt. Künftig will die Volksbank ihre Kunden per Video-Chat besuchen. "Wir bieten jetzt schon Musterrechner für Baufinanzierungen und Kredit-Check und der Video-Chat steht sehr bald am Start," sagt Vorstand Donat Asbach.
Das Bankgeschäft erlebe derzeit einen deutlichen Wandel. Für das klassische Sparbuch sinke die Nachfrage und Sparbriefe würden so gut wie gar nicht mehr gekauft. Dafür erfreue sich das Geldmarktkonto steigender Beliebtheit. "Die Allgäuer Volksbank setzt auf das klassische Bankgeschäft mit Sparen, Krediten und Vermögensanlagen", sagt Vorstand Klaus Peter Wildburger. Bei den Anlagen entscheide der Kunde je nach Risikoneigung. Dazu werde das Vermögen in vier Bereiche aufgeteilt: Liquidität (Girokonto), Substanzwerte (Aktien), Sachwerte (Immobilien), und Geld (festverzinsliche Anlagen). Dieser Mix ergebe eine Rendite von zwei bis drei Prozent.
Die beiden Bankvorstände glauben die aktuellen Wünsche ihrer 8800 Mitglieder zu kennen. "Viele kaufen sich eine Immobilie oder renovieren ihr Eigenheim". Das Maklergeschäft der Bank laufe gut und die Hausverwaltung entwickle sich weiter. Immobilien als Anlageobjekte seien stark gefragt und ergeben in Kempten auf Neubauobjekte 2,5 Prozent Rendite. Im abgelaufenen Jahr wurden Baukredite in Höhe von 33,8 Millionen Euro zugesagt, ein Plus von 12,5 Prozent. "Und wir haben noch Reserven für neue Kredite", sagt Wildburger. Das gelte auch für gewerbliche Investitionen, die 2014 bei 29,7 Millionen Euro (plus 13,2 Prozent) lagen.
Die Vorstände haben zuletzt das Verhalten ihrer Kunden analysiert. "Die kommen ein bis zwei Mal im Jahr zu Beratungsgesprächen ins Haus", sagt Wildburger. Weitere 20 Mal im Jahr besuche jeder Kunde die SB-Zone, um Geld oder Auszüge zu holen.
Ganz anders sieht die Zahl bei Online-Kontakten aus: "Die Kunden sind im Schnitt 20 Mal im Monat online mit uns verbunden." Beim Blick auf diese Entwicklung versucht die Bank mit mehr Online-Angeboten zu punkten. Das werde letztlich auch Auswirkungen auf Schalterzeiten und die Schalterbesetzung haben. Doch für Vorstand Wildburger und Asbach ist klar: "Wir halten am Kontakt zu Kunden fest."