4,5 Prozent Dividende für 8600 Mitglieder

Immenstadt, 14.06.2016

Vertreterversammlung - Allgäuer Volksbank gibt mehr Kredite aus und erhöht ihr Eigenkaptial.

Die Website im Internet, also die Online-Filiale, ist die am häufigsten besuchte Filiale der Allgäuer Volksbank Kempten-Sonthofen. Tag für Tag besuchen sie bis zu 1500 Kunden per Smartphone oder Computer. Weil sich Bankgeschäfte heute oft mit einigen Klicks abschließen lassen, sieht die Bank hier große Herausforderungen. Gleichwohl spricht Vorstand Klaus Peter Wildburger bei der Digitalisierung der Finanzbranche von Chancen. Strategie der Volksbank sei die Vernetzung der Online- und Offline- Welt, sagte er bei der Vertreterversammlung in Immenstadt.

Das Bankgeschäft lebe vom Vertrauen von Mensch zu Mensch. Gerade angesichts des Niedrigzinses sei es sinnvoll, nicht allein auf Spareinlagen zu setzen. Doch dafür sie die persönliche Beratung wichtig.

Fürs Jahr 2015 bilanziert die Allgäuer Volksbank: mehr Mitglieder, mehr Kredite, mehr betreutes Kundenvolumen und ein verbessertes Eigenkapital. Sie zahlt wie im Vorjahr 4,5 Prozent Dividende an ihre über 8600 Mitglieder – insgesamt 228 000 Euro. Und das, obwohl der Jahresüberschuss um 8,6 Prozent auf 434 000 Euro sank. Die Banker lasten das vor allem der Null-Zins-Politik der Notenbanken an.

Dass der Zins – der Preis für die Ware Geld – mehr oder minder abgeschafft wurde, gefährdet laut Wildburger das Geschäftsmodell der Banken und ihren volkswirtschaftlichen Auftrage: „Das ist, wie wenn die Politik oder eine Behörde den Preis für Benzin gegen Null senkt und sich dann wundert, dass es keine Tankstellen mehr gibt, die das Benzin verteilen.“

Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Bischof betonte, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die Regionalbanken stark unter Druck setze. Denn die Banken erwirtschaften einen großen Teil ihrer Erträge durch die sogenannten Fristentransformation – also die Annahme (kurzfristiger) Einlagen und Ausgabe als (langfristige) Kredite. Um Ausgaben zu senken, hat die Volksbank nun die Personalkosten im Visier. Sie will die Fluktuation nutzen und nicht jede freie Stelle neu besetzen.

Kosten senken soll auch der Zusammenschluss der zwei großen IT-Dienstleister der Genobanken: Wildburger spricht von 125 Millionen Euro, die die Banken ab 2020 jährlich sparen könnten. Die Geschäftszahlen des Vorjahres stellte Vorstand Donat Asbach vor. Er verwies auf das um zehn Prozent gewachsene Kreditvolumen. Die Nachfrage im Wohnungsbau und gewerbliche Investitionen nannte er „fast stürmisch“. Dank soliden Eigenkapitals könne die Volksbank den Mittelstand weiter mit Krediten versorgen und den Konjunkturmotor am Laufen halten.

 

Aufsichtsräte neu gewählt:

  • Für drei Aufsichtsräte der Allgäuer Volksbank endet die Amtszeit.
  • Die Vertreterversammlung betraute Mario Dalla Torre und Christine Keslar-Tunder erneut mit der Aufgabe
  • Der Posten von Max Kolb, er schied nach 28 Jahren im Amt wegen Erreichens der Altersgrenze aus, wird nicht nachbesetzt.