Allgäuer Volksbank - Fusion mit Bodenseebank

Allgäuer Zeitung, 05.08.2017

Weshalb Allgäuer Volksbank und Bodenseebank Kräfte bündeln wollen.

Keine Folgen für Mitarbeiter und Filialen

Kempten/Lindau Einen engen Austausch pflegen sie schon lange. Nun gehen die Allgäuer Volksbank mit Sitz in Kempten und die Bodenseebank in Lindau einen entscheidenden Schritt weiter: Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 wollen die beiden Häuser fusionieren. Die beiden Aufsichtsräte haben den Zusammenschluss vor wenigen Tagen einmütig abgesegnet. Nun folgen die entscheidenden Verhandlungen. Ob die Bankenehe tatsächlich geschlossen wird, müssen im Mai 2018 die Vertreter beider Häuser entscheiden.

"Wir sind zwei Banken auf Augenhöhe und ergänzen uns passgenau. Es herrscht der gleiche Geist in unterschiedlichen Häusern", sagte Hubert Mark, Vorstandssprecher der Bodenseebank, gestern bei einer Pressekonferenz in Memmingen. Die fand bewusst auf "neutralem Boden" statt, da die Frage des künftigen Unternehmenssitzes noch ebenso offen ist wie die Namensgebung. Eines steht laut den Vorständen Donat Asbach und Klaus Peter Wildburger von der Allgäuer Volksbank jedoch fest: "Beide Häuser werden ihre Marke behalten und Kunden den gewohnten Service und die vertrauten Mitarbeiter bieten."

Kündigungen werde es nach der Fusion nicht geben - man setze auf natürliche Fluktuation. Derzeit beschäftigen beide Häuser zusammen 163 Mitarbeiter. Wobei Mark ankündigte, nach dem Zusammenschluss zum 1. Juli den Ruhestand anzutreten - die Bank gehe also mit drei Vorständen in die Zukunft.

"Auch bei den zwölf Geschäftsstellen ist keine Veränderung geplant", betonten Mark und Joachim Hettler (Bodenseebank). Ziel sei ein klarer Wachstumskurs. Den will die neue Bank, die auf eine Bilanzsumme von etwa 800 Millionen Euro kommt, aber nicht durch Verdrängungswettbewerb erreichen: "Beide Häuser liegen in attraktiven Wirtschaftsräumen mit viel Potenzial und deutlichem Bevölkerungswachstum", so Wildburger.

Die Bank verspricht sich durch die Fusion deutliche Vorteile - angefangen beim Erfüllen europäischer Regulierungsvorgaben bis zu neuen Angeboten für digitale Bankgeschäfte. Dies biete auch den Kunden wichtige Vorzüge. Hinzu komme beispielsweise eine tiefere Beratungsqualität durch eine zusätzliche Spezialisierung der Mitarbeiter - und auch Unternehmen profitierten von der neuen Struktur, etwa durch erweiterte Kreditlimits.