Allgäuer Zeitung, 31. März 2018
Bilanz: 33 Prozent mehr Kredite ausgegeben. Allgäuer Volksbank legt in allen Bereichen zu. Dividende für Mitglieder
Allgäuer Zeitung, 31. März 2018
Bilanz: 33 Prozent mehr Kredite ausgegeben. Allgäuer Volksbank legt in allen Bereichen zu. Dividende für Mitglieder
Kempten/Oberallgäu Die Allgäuer Volksbank Kempten-Sonthofen blickt erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück - und das gegen den Branchentrend. Wo vielerorts über die Schließung von Filialen und die Freisetzung von Mitarbeitern diskutiert wird, melden die Vorstände der Genossenschaftsbank Wachstum in allen Bereichen.
Dabei stechen die Kredite für den privaten Wohnungsbau heraus. Diese legten um mehr als zehn Millionen Euro zu. "Das geht 2018 ungebremst weiter", sagt Vorstand Klaus Peter Wildburger. Sein Kollege Donat Asbach verweist auf die Zahlen bei gewerblichen Investitionen, die um neun Prozent nach oben gingen. Auch die Eigenkapitaldecke wurde um 1,6 auf 38,3 Millionen Euro angehoben. "Wir wollen hier weiter zulegen", erläutert Asbach.
Während die Einlagen bei Wertpapieren, Versicherungen und Bausparverträgen auf 217 Millionen Euro anwuchsen, stagnierten die Kundeneinlagen bei Girokonten und Sparbüchern bei einem Plus von gut zwei Millionen Euro. "Hier müssen wir auch noch subventionieren", sagt Asbach. Der private Kunde erhalte zwar keine Zinsen auf sein Sparbuch, werde aber nicht an den 0,4 Prozent Negativzinsen der Europäischen Zentralbank beteiligt. Gewerbliche Kunden müssen die Strafzinsen dagegen mittragen.
Die anhaltende Niedrigzinsphase habe auch die 1911 gegründete Allgäuer Volksbank vor Herausforderungen gestellt. Begegnet sei man dem Zinstief durch Wachstum und höhere Produktivität. Die Zahl der Mitarbeiter sei durch natürliche Fluktuation von 103 auf knapp 100 gesunken. Kündigungen seien auch künftig nicht vorgesehen: " Wir legen Wert darauf, ein verlässlicher Arbeitgeber zu sein", betont Wildburger.
Die Bank hat aktuell 19000 Kunden, die an den Standorten Kempten, Sonthofen, Blaichach, Fischen und Oberstdorf betreut werden. Asbach hat die Kundenkontakte analysiert: "Statistisch kommt jeder Kunde 0,8 mal im Jahr zur Beratung. Die Geldautomaten werden monatlich mindestens einmal genutzt und das Onlinebanking bis zu drei Mal am Tag." Neu sind die Bankgeschäfte über eine spezielle App auf Smartphones und Tablets. "Inzwischen kann man Rechnungen oder Überweisungen scannen und über Fingerprint oder Gesichtserkennung freigeben", sagt Asbach.
Wenig Chancen gibt Wildburger dem Thema Videoberatung, das im Allgäu seit kurzem von der VR Bank Kaufbeuren-Ostallgäu erfolgreich eingesetzt wird: " Für eine Flächenbank mag das interessant sein, für uns ist es kein Thema." Legten Volksbank-Kunden doch großen Wert auf den persönlichen Kontakt.
Wildburger schätzt die Zahl der Online-Banking-Kunden auf 50 Prozent. Für die 8600 Mitglieder gibt es nach der Vertreterversammlung wieder eine Dividende von drei Prozent auf die Geschäftsanteile.
Bilanzsumme 477,6 Millionen Euro (2016: 461,6 Millionen) |
Eigenkapital 38,3 Millionen Euro (2016: 36,7 Millionen) |
Kundenanlagen 561 Millionen Euro (2016: 540 Millionen) |
Mitarbeiter 99 |
Kundenkreditvolumen 380 Millionen Euro (2016: 355 Millionen) |
Auszubildende Fünf |
Betreutes Kundenvolumen 942 Millionen Euro (2016: 895 Millionen) |
Mitglieder 8.600 |
Kredite gewerbliche Investitionen 34,3 Millionen Euro (2016: 31,5 Millionen) |
Kunden 19.000 |
Kredite privater Wohnungsbau 42,2 Millionen Euro (2016: 31,8 Millionen) |
Dividenden Drei Prozent |