Der Teufel steckt im Detail

Allgäuer Zeitung, 31. März 2018

Fusion: Warum der Zusammenschluss überraschend platzte  

Kempten Die im Januar geplatzte Fusion mit der Bodenseebank war beim Jahresgespräch der Allgäuer Volksbank ein wichtiges Thema. Die beiden Vorstände Donat Asbach und Klaus Peter Wildburger bedauerten es, dass es trotz übereinstimmender strategischer Ziele nicht zur "Heirat" gekommen sei. Ausschlaggebend dafür seien abweichende Auffassungen in wichtigen Detailfragen gewesen.

Als griffiges Beispiel nennt Wildburger die Ausgestaltung der Führungsebenen und die Frage, wie die Verantwortung für Märkte und Teilregionen definiert werden soll. "Hier hatten wir grundlegend andere Ansichten", sagt er und ergänzt: "Ein krummer Kompromiss hätte bei solch wichtigen Punkten nicht weitergeholfen." Daher hätten beide Häuser einvernehmlich ein Ende der Gespräche beschlossen - "in einem Stadium, in dem der Ausstieg problemlos möglich war". " Es war im Vorfeld nicht abzusehen, dass es in den Details nicht funktionieren würde", unterstreicht Wildburger. Ungeachtet der gescheiterten "Ehe" gebe es weiterhin Kooperationen zwischen beiden Häusern. Die Vorbereitungen hätten zwar Kosten verursacht, diese seien aber vergleichsweise gering gewesen und hätten zudem wichtige Erkenntnisse für die eigene Zukunft erbracht. "Wir haben uns selbst auf den Prüfstand gestellt, das ist wichtig", sagt Asbach. Auch künftig sei die Allgäuer Volksbank offen für eine Kooperation mit einem Partner auf Augenhöhe.